454-Methode entschlüsselt komplettes Erbgut in 100 Tagen

Neue Technik senkt Kosten

(pte/Branford, Conneticut) – Die 454 Life Science Corporation (LSC) http://www.454.com hat mit der so genannten 454 Genome Sequencing System ein Verfahren entwickelt, welches es ermöglicht, innerhalb von 100 Tagen ein Erbgut vollständig zu entschlüsseln. Wie Marcel Margulies und Michael Egholm, beide Mitarbeiter des Management der LSC, im Fachmagazin Nature http://www.nature.com/news/index.html bekannt gaben, ist die neue Methode dabei um ein Vielfaches schneller als die gängige Methode. Derzeit werden zum Entschlüsseln von Erbgut Verfahren angewendet, die auf der so genannten Sanger-Methode basieren.

Maschinen, die nach der Sanger-Methode arbeiten, entziffern normalerweise etwa 67.000 Basenpaare in einer Stunde. Mit der neuen Technik lassen sich in der gleichen Zeit etwa sechs Mio. Basenpaare entschlüsseln. „Wir sind 100 Mal schneller als Sanger – und wir befinden uns erst am Anfang“, sagte Jonathan Rothberg, Verwaltungsratsvorsitzender der LSC. Die neue Methode arbeitet schneller, weil sie es ermöglicht, mehrere DNA-Moleküle gleichzeitig zu analysieren. Ein weiterer Vorteil der 454-Technik liegt darin, dass der gesamte Analyse-Prozess automatisiert wurde und von einer einzigen Person durchgeführt werden kann. Bei der Sanger-Methode werden Techniker benötigt, welche die DNA zum jeweils nächsten Untersuchungsschritt bewegen.

Durch die Beschleunigung des Prozesses können auch die Kosten für derartige Untersuchungen auf Dauer gesenkt werden. „Es ist klar, dass wir bald in der Lage sind, so etwas viel günstiger zu machen“, so Rothberg. Er glaubt, dass die Kosten für eine Entschlüsselung menschlichen Erbguts innerhalb der nächsten Jahre auf 10.000 Dollar sinken werden. Dem lange angekündigten Ziel von personalisierter Medizin, bei der jedem Patienten seine Medikamente ganz individuell angepasst werden, sei man damit ein Stück näher gekommen.

Das erste 454 Genome Sequencing System ist im März dieses Jahres im Broad Institute of MIT and Harvard http://www.broad.mit.edu/ installiert worden.