USA: Wirkung von Medikamentenwerbung soll studiert werden

Industrie steht unter Druck

(pte/he-Chicago) – Anhand einer Studie will die American Medical Association (AMA) http://www.ama-assn.org herausfinden, wie sich Werbung für pharmazeutische Produkte auf die Konsumenten auswirkt. Wie die New York Times meldet, soll mit der Studie geprüft werden, ob Ärzte bedingt durch Werbung unnötig viel verschreiben, ob die Nebenwirkungen der Medikamente die Leiden der Konsumenten verschlimmern und ob die Gesundheitskosten unnötig in die Höhe getrieben werden. Außerdem wurden Vorschläge von den Ärzten eingebracht, wie Medikamentenwerbung reduziert werden kann.

Unter anderem wurde die Idee geäußert, dass ein neues Produkt erst etwa ein Jahr nach seiner Markteinführung beworben werden darf. In dieser Zeit bliebe den Ärzten genügend Zeit, Erfahrungen mit dem jeweiligen Medikament zu sammeln, bevor Patienten beginnen danach zu fragen. Diese Praxis wurde von Bristol-Myers Squibb, einem großen Pharmazieunternehmen, vor einigen Monaten bereits freiwillig eingeführt. Die AMA ist nicht die erste Vereinigung, die sich Gedanken zum Thema Pharmazie-Werbung macht. Allerdings ist sie mit nahezu 250.000 Mitgliedern die größte Gruppe, die nun Druck auf die Pharmaindustrie ausübt.

Die Pharma- und die Werbeindustrie wehren sich allerdings gegen eine Beschränkung der Medikamentenwerbung und verteidigen deren positiven Effekte. „24 bis 30 Mio. Menschen sind zu ihrem Arzt gegangen, um über gesundheitliche Probleme zu sprechen, die ihnen nie aufgefallen wären, wenn sie nicht einem Werbespot beschrieben worden wären“, so Daniel L. Jaffe, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Association of National Advertisers.