Lamas liefern Nanokörper für medizinischen Einsatz Nanokörper kleiner und stabiler als menschliche Antikörper

(pte/Ottawa/Ghent)- Lamas verfügen über ein großes Potenzial für die Entwicklung neuer Medikamente. Zu diesem Ergebnis sind Forschungen des National Research Council of Canada

http://www.nrc-cnrc.gc.ca und des Pharmaunternehmens Ablynx gekommen. http://www.ablynx.com Diese Tiere produzieren Antikörper, die zur Behandlung von Alzheimer und anderen Krankheiten eingesetzt werden könnten. Diese so genannten Nanokörper sind kleiner und stabiler als menschliche Antikörper und könnten daher billigere und effektivere Behandlungsansätze ermöglichen. Britische Experten weisen aber darauf hin, dass sich dieser Forschungsansatz noch in einem sehr frühen Stadium befindet. Eine ganze Reihe von Teams weltweit erforscht derzeit die Möglichkeiten der Antikörpertherapie.

Zur Familie der Kameliden gehörende Tiere wie das Lama produzieren eine viel einfachere Art von Antikörpern als der Mensch. Aufgrund des einfacheren Aufbaus kann laut den Wissenschaftern auch leichter ein Fragment für den therapeutischen Einsatz entnommen werden. Die geringe Größe der Nanokörper erlaube ein einfacheres Eindringen ins Gewebe. Nanokörper sind rund zehn Mal kleiner als ein menschlicher Antikörper. Zusätzlich gelten sie als stabiler als die komplexen menschlichen Antikörper, da sie von Tieren entwickelt wurden, die unter extremen Bedingungen leben. Den Tieren werden Antigene zum Auslösen der Antikörperproduktion verabreicht. Die Forscher können in der Folge identifizieren, welche Nanokörper sich an bestimmte Antigene anbinden. Diese Nanokörper werden in der Folge im Labor in größerer Menge gezüchtet.

Das kanadische Team hat im Labor mittels bildgebender Verfahren gezeigt, dass ein spezifischer Nanokörper die Barriere zwischen Blutkreislauf und Gehirn überwinden kann. Die leitende Wissenschafterin Danica Stanimirovic erklärte, dass es in einem nächsten Schritt gelte, Medikamente quasi „huckepack“ ins Gehirn einzuschleusen. Ablynx erforscht weitere Nanokörper, die für die Behandlung von neurologischen Erkrankungen eingesetzt werden könnten. Die Forscher zeigten im Laborexperiment, dass ein Nanokörper sich an das Protein anbindet, das Plaquen in den Gehirnen von Alzheimerpatienten bildet. Laut Simon Kerry seien in einem nächsten Schritt Experimente mit Tieren geplant, um die potenzielle therapeutische Wirkung zu erforschen. „Wir hoffen, dass wir zeigen können, dass die Entstehung von Plaquen unterbrochen werden kann.“