Studien: Operationen mit Herz-Lungen-Maschine: Mehr Hirnschäden bei Frauen, älteren Menschen und Diabetikern

Hamburg, Montag 14. Februar 2005 – „Frauen, ältere Menschen und Diabetiker haben bei Herzoperationen mit Herz-Lungen-Maschine ein größeres Risiko für organische Hirnschäden“, berichtete Priv.-Doz. Dr. Klaus Wenke von der Herzchirurgie am Krankenhaus München-Bogenhausen anlässlich der Jahrestagung der deutschen Herzchirurgen in Hamburg.

In der Studie, die zusammen mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München durchgeführt wurde, haben sich als Risiken auch die Dauer des Eingriffs, Abklemmzeiten und die Menge der Bluttransfusion erwiesen, die während der Operation benötigt wurde. Dr. Wenke: „Die mit erfassten Parameter Trinkverhalten, Angst, Depression und weitere Begleiterkrankungen hatten keinen Einfluss auf diese Art von Komplikation.“
Insgesamt nahmen 203 Bypass- oder Herzklappen-Patienten (140 Männer, 63 Frauen) an der Studie teil. Bei insgesamt 18,7 Prozent der Studienteilnehmer trat ein hirnorganisches Syndrom auf, also Störungen des Gehirns. Die kognitiven Möglichkeiten der davon Betroffenen war signifikant eingeschränkt, bei 37 Prozent der betroffenen Patienten dauerten diese Defizite mehr als sieben Tage nach der Operation an.
Diese Ergebnisse bestätigen die ausführliche Diskussion deutscher Herzchirurgen auf ihrem Kongress in Hamburg, bei dem gefordert wurde, verstärkt so genannte Off-pump-Techniken zu nutzen, die den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine vermeiden. Gemäß der aktuell vorgestellten Statistik von 2004 werden derzeit 6,2 Prozent der Herzoperationen in Deutschland ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt.

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