Überlebensstrategie des Malaria-Parasiten entdeckt

Plasmodien erhöhen Salzgehalt in Blutkörperchen absichtlich

Quelle: Univ. Calofornia
Quelle: Univ. Calofornia

(pte/ehj.vt)  Canberra – Ein Forscherteam der Australian National University (ANU) http://www.anu.edu.au in Canberra hat entdeckt, wie es dem Malaria-Erreger Plasmodium falciparum gelingt im menschlichen Körper zu überleben. Die Plasmodien erhöhen nämlich den Salzgehalt in den roten Blutkörperchen des Wirts, um zu überleben. Diese Erkenntnis könnte zu einem neuen wirksamen Ansatz gegen die Malaria führen, berichtet das Forschungsinstitut Ranke-Heinemann http://www.ranke-heinemann.de.

Das Team um Kevin Saliba von der School of Biochemistry and Molecular Biology an der ANU hat in seiner Studie aufgedeckt, wie sich die Malaria-Parasiten vor dem menschlichen Immunsystem verstecken, nachdem sie in den menschlichen Wirt eingedrungen sind. Bekannt ist den Forschern bereits seit einiger Zeit, dass der Parasit, sobald er in die roten Blutkörperchen eingedrungen ist, das Ionen-Gleichgewicht in der Wirtszelle verändert und dabei den Salzgehalt erhöht. Unklar war jedoch, ob dieser Vorgang für den Parasiten tatsächlich von Bedeutung ist.

Die Forscher haben bei ihren Untersuchungen ein Protein entdeckt, welches den Parasiten befähigt, den erhöhten Salzgehalt innerhalb der roten Blutkörperchen auszunutzen, indem er das Salz für die verstärkte Aufnahme von Phosphaten verwendet. Diese Phosphate brauchen die Plasmodien für eine Reihe von biochemischen Prozessen und sie gewährleisten deren Überleben. Das neu entdeckte Protein verbindet sich mit Salz und Phosphat in der Blutzelle des Wirts und transportiert sie zusammen in den Parasiten. Die Forscher sehen in ihrer Entdeckung eine Chance den Parasiten hier außer Gefecht zu setzen: Plasmodien manipulieren den Salzgehalt der Wirtszelle und setzen dann eine Art Salz-betriebenen Staubsauger ein, um dem Wirt wichtige Nährstoffe zu entziehen. „Wenn wir diesen Vorgang aufhalten könnten, wären wir in der Lage, den Parasiten auszuhungern“, so Kiaran Kirik, Leiter der School of Biochemistry and Molecular Biology der ANU.