Kardivaskuläre Todesrate in Ost- und Mitteleuropa am höchsten

Über 68.000 erkrankte Menschen untersucht

(pte/hb.vt) Barcelona/Wien – Ost- und Mitteleuropa weisen im internationalen Vergleich den höchsten Prozentsatz an Herzattacken und Schlaganfällen mit anschließendem Tod infolge einer Blutgefäßerkrankung auf. Dies geht aus einer Studie hervor, welche gestern, Sonntag, am Internationalen Kardiologenkongress in Barcelona vorgestellt wurde. Das Ziel der Studie war es, das weltweite Auftreten arterieller Erkrankungen besser zu untersuchen.

Die Studie zeigte, dass mehr als zehn Prozent der Osteuropäer und mehr als neun Prozent aller Mitteleuropäer einen Herz- oder Schlaganfall erleiden oder in dessen Folge sterben. In Amerika erleiden insgesamt „nur“ 7,3 Prozent der Menschen mit vergleichbaren Gegebenheiten eine kardiovaskuläre Erkrankung, wobei 3,37 aller Patienten in weiterer Folge sterben. In Osteuropa hingegen sterben vier Prozent aller Betroffenen in Folge, gefolgt von Mitteleuropa, wo 3,58 Prozent aller Erkrankten sterben.

„Die Morbidität und Mortalität bei Herzerkrankungen sind in hochindustrialisierten Ländern wie Nordamerika natürlich deutlich niedriger als beispielsweise in Osteuropa. Das hängt mit dem Gesundheitssystem und mit der Aufklärung zusammen“, so Professor Michael Gottsauner-Wolf von der Kardiologischen Abteilung des AKH-Wien http://www.kard.at im Gespräch mit pressetext. Gemeint ist damit die Aufklärung, welche Ursachen und Folgen kardiovaskuläre Erkrankungen haben können. „In Österreich sterben pro Jahr etwa 800.000 Menschen, etwa 50 Prozent davon an kardivaskulärer Erkrankungen“, so Gottsauner-Wolf auf Anfrage von pressetext.

Wie das Internetmagazin Eurekalert http://www.eurekalert.org berichtet, wurden in der Studie insgesamt 68.000 erkrankte und gefährdete Menschen in über 44 Ländern untersucht. Berücksichtigt dabei wurden unter anderem Genetik, Ernährung, Kultur sowie die Qualität und der Zugang zum Gesundheitssystem in dem jeweiligen Land. Die Studie ist Teil eines internationalen Vier-Jahres Projektes namens REACH (Reduction of Atherothrombosis for Continued Health), welches im Jahr 2004 gestartet wurde. Untersucht wurden all jene Erkrankungen, die durch eine Blockade in den Arterien verursacht wurden, wie Herzattacken, Schlaganfälle oder peripherahle arterielle Erkrankungen.

„Die Daten zeigen, dass Herz- und Schlaganfälle ein wichtiges internationales Thema sind“, so Magnus Ohman vom Duke University Medical Center http://medschool.duke.edu. „Die bisherigen Studien bezogen sich auf einen speziellen Patiententypus oder auf bestimme Länder. Dies ist der erste umfangreiche Ansatz.“