Allergien: Forscher entwickeln Datenbank zur Bewertung von Einflussfaktoren

Genauere Einschätzung der Risiken möglich

(pte/hb.vt)  Berlin – Das Global Allergy and Asthma European Network (GA2LEN) http://www.ga2len.net, ein von der Europäischen Union http://europa.eu gefördertes Exzellenznetzwerk für Allergien und Asthma, hat auf der Basis von 20 standardisierten Geburtskohorten eine einzigartige, europaweite Datenbank zur Bewertung von Faktoren, die Allergien bei Kindern beeinflussen, zusammengestellt. Beim Projekt waren 30 Wissenschaftsteams von ebenso vielen Forschungszentren aus ganz Europa beteiligt. „Eine Zusammenarbeit mit so vielen europäischen Teams ist der Qualität unseres Forschungsprojektes sowie jener der Ergebnisse zuträglich“, zeigt sich Projektleiterin Susanne Lau zufrieden. „Es versetzt uns in die Lage, ein genaues Bild von den Schlüsselfaktoren bei Allergien zu bekommen.“ Die Datenbank wurde heute, Dienstag, während eines EuroPREVALL-Workshops für Geburtskohorte- und Interventionsstudien http://www.europrevall.org in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert.

Zu den in der Datenbank aufgenommenen Risikofaktoren zählen unter anderem die Belastung durch Haustiere, Zigarettenrauch, Anzahl der Geschwister, Atopie in der Familie, Wohnverhältnisse, Komplikationen bei der Geburt, Medikamente, Infektionen und die Ergebnisse von Allergietests wie etwa die Bestimmung von IgE, ein Antikörper der in Allergien aller Art beteiligt ist, im Blut der Kinder sowie im Nabelschnurblut vor der Geburt des Kindes. Darüber hinaus liefert eine Unterstichprobe Ergebnisse von Hauttests an 1.000 Kindern unter sechs Jahren. Dazu wurde jedes Kind auf Gras- und Baumpollen-, Milben-, Katzen-, Hunde-, Kuhmilch- sowie Hühnerei-Allergene getestet. Diese Ergebnisse können mit den Asthma- und Heuschnupfen-Symptomen derselben Probanden korreliert werden.

Da die meisten Studien für die Erhebung der Symptome einen von der internationalen Studie ISAAC (International Study of Asthma and Allergies in Children) entwickelten Standardfragebogen verwendet haben, sind die Daten über die Symptome noch umfassender. Sowohl die „elterliche Wahrnehmung der Symptome“ als auch die „ärztliche Diagnose des Asthmas“ ist in den meisten Fällen vorhanden. Da diese Datenbank es den Medizinern ermöglicht, auf größere Stichproben zurückzugreifen, ist nicht nur eine genauere Einschätzung der Risiken von Allergien möglich, sondern auch der Faktoren, die bei der Prävention eine Rolle spielen.

Eines der Hauptziele von GA2LEN ist die Verbreitung von Exzellenz im Bereich der Allergie- und Asthmaforschung. Aktuelle Daten zeigen, dass heutzutage jedes dritte Kind an einer Allergie leidet. Prognosen zufolge ist 2015 möglicherweise die Hälfte der europäischen Bevölkerung von Allergien betroffen. Um die Entwicklung dieser Epidemie zu untersuchen und zu kontrollieren, investiert GA2LEN in europaweiten Geburtskohortenstudien zu Allergien, Nahrungsmittelallergien und Asthma.