Herzinsuffizienz: Neueste medizintechnische Verfahren präsentiert

ICD und CTR verringern Herztod-Risiko um bis zu 60 Prozent

Quelle: Foto: medtronic.com Das neueste CRT-ICD-Gerät "Concerto"
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Das neueste CRT-ICD-Gerät „Concerto“

(pte/hb.vt)  Wien – Im Vorfeld des Europäischen Kardiologenkongresses http://www.escardio.org, der ab Samstag in Barcelona stattfindet, präsentierten österreichische Herzspezialisten heute, Mittwoch, im Rahmen eines Pressegesprächs in Wien die neuesten Entwicklungen der innovativen Medizintechnik bei Herzinsuffizienz. In den letzten Jahren wurden implantierbare Geräte entwickelt, die nicht nur Herzrhythmusstörungen beherrschen, sondern auch die Pumpleistung des Herzens verbessern und das Risiko eines plötzlichen Herztodes verringern. Darüber hinaus verfügen die neuesten medizintechnischen Geräte über ein System, das den Flüssigkeitsstatus der Lunge überprüft und beim Erreichen des Grenzwerts ein Warnsignal auslöst, um gefährliche Lungenödeme zu verhindern.

„Internationale multizentrische Studien haben einen eindeutigen Überlebensvorteil für Patienten mit neuen medizintechnischen Gerätetherapien beweisen können“, erklärt Martin Grabenwöger der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie des Krankenhaus Hietzing http://www.wienkav.at/kav/khl auf Nachfrage von pressetext. Implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren (ICD), die zusätzlich zu einer medikamentösen Therapie eingesetzt werden, verringern das Risiko eines plötzlichen Herztodes bei Herzinsuffizienz-Patienten um 60 Prozent. Die kardiale Resynchronisations-Therapie (CTR), die dazu beiträgt, dass das Blut besser durch den Körper gepumpt wird, die Symptomatik bessert und die Lebensqualität erhöht, verringert die Sterblichkeit um 40 Prozent. „Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass mittels CTR ein Fortschreiten der Herzinsuffizienz aufgehalten werden kann“, so Grabenwöger.

Die neuesten Geräte des Medizintechnik-Unternehmens Medtronic http://www.medtronic.com mit Hauptsitz in Minneapolis kombinieren die Therapien ICD und CRT und bieten darüber hinaus die Möglichkeit der ärztlichen Datenüberwachung per Telefonleitung und Modem. „Der Patient wird nicht mehr unbedingt alle drei Monate ambulant zur Kontrolle seines Gerätes in die Klinik kommen müssen“, so Grabenwöger. Insbesondere ältere Patienten und jene, die wegen der Herzschwäche nicht mehr selbst Auto fahren können, würden besonders von dieser Möglichkeit profitieren.

„In Österreich sind mehr als 200.000 Patienten von Herzinsuffizienz betroffen, jedes Jahr kommen rund weitere 20.000 hinzu“, so Heinz Weber, Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung am Donauspital in Wien http://www.wienkav.at/kav/dsp , während des heutigen Pressegesprächs. Herzinsuffizienz führe zu mehr Krankenhausaufnahmen als Krebs und sei der Einweisungsgrund Nummer eins für Menschen über 65 Jahre. Mehr als 20 Prozent der Männer und fast 50 Prozent der Frauen, die einen Herzinfarkt hatten, entwickeln innerhalb von sechs Jahren eine Herzinsuffizienz. „Nach einem Jahr leben nun mehr die Hälfte aller Betroffenen“, so Weber.