Multilaterale Initiative im Kampf gegen die Killerkrankheit
(pte/he.vt) Yaoundé – Trotz des medizinischen Fortschritts und Forschungserfolgen zählt Malaria immer noch zu den großen ungelösten Problemen des afrikanischen Kontinents. Jahr für Jahr fordert die Krankheit in Afrika rund drei Millionen Menschenleben und verursacht Kosten, die für die Wirtschaftsentwicklung der betroffenen Länder eine extreme Belastung darstellen. Bei einer in dieser Woche in Yaoundé, Cameroon, stattfindenden internationalen Konferenz der Multilateral Initiative on Malaria (MIM) http://www.mim.su.se versuchen Experten umfassende Strategien im Kampf gegen die Krankheit zu entwickeln. Neben dem Zugang zu neuen Medikamenten und Impfstoffen befasst sich die Konferenz vor allem mit der Frage der medizinischen Infrastruktur in Afrika.
„Die Arbeit von Wissenschaftlern außerhalb Afrikas bleibt weiterhin ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen Malaria. Parallel dazu müssen in Zukunft aber verstärkt Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es afrikanischen Medizinern und Forschern ermöglichen, vor Ort tätig zu werden“, meint MIM-Sprecher Olle Terenius im Interview mit pressetext. Gut ausgebildete afrikanische Wissenschaftler würden aufgrund fehlender Zukunftsperspektiven oftmals außerhalb ihres Landes berufliche Angebote annehmen. Dies stelle für die Bekämpfung der Epidemie aber ein großes Problem dar, so Terenius weiter.
Da es nicht immer einfach sei, Patienten vor Ort zur Teilnahme an Testreihen zu bewegen, könnten wichtige klinische Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten nur von Experten durchgeführt werden, die über profundes Wissen der sozialen und kulturellen Gegebenheiten verfügen. „In den vergangenen fünf Jahren ist die Anzahl afrikanischer Malariaforscher von 750 auf rund 1.000 angestiegen“, gibt sich Terenius gegenüber pressetext allerdings zuversichtlich, dass der Trend in die richtige Richtung zeige. Die Konferenz wolle in diesem Zusammenhang einen verstärkten Appell an die internationale Gemeinschaft richten. Finanzielle Mittel für den Aufbau von Forschungs- und Ausbildungsinfrastrukturen in den betroffenen Ländern seien die stärkste Waffe im Kampf gegen Malaria, meint Terenius.
Die Rekrutierung und Ausbildung von Experten sei angesichts des komplexen Anforderungsprofils nicht ganz unproblematisch, meint Wen Kilama vom African Malaria Network Trust (AMANET): „Angesichts der komplexen Fragen, die bei der Bekämpfung von Malaria beantwortet werden müssen, benötigen involvierte Wissenschaftler Kenntnisse in Feldern wie Parasitärer Biologie, Insektenkunde und Toxikologie.“ Darüber hinaus brauche man Epidemiologen, Biostatistiker und Bioethikexperten sowie entsprechende Forschungseinrichtungen, um neue Medikamente und Schutzmaßnahmen gegen die Krankheit zu entwickeln, so Kilama.