Azathioprin erhöht nach Transplantation Hautkrebsrisiko

Wissenschafter weisen nach wodurch Risiko erhöht wird

(pte/he.vt) London  – Es war bereits bekannt, dass es sich bei Azathioprin um ein an Schadstoffen reiches Medikament handelt, das das Hautkrebsrisiko erhöhen kann. Wissenschafter von Cancer Research UK http://www.cancerresearchuk.org haben jetzt nachgewiesen, dass Azathioprin die DNA verändert. Eine Krebserkrankung kann die Folge sein, wenn der Patient zusätzlich ultraviolettem Licht ausgesetzt ist. Das Team um Peter O’Donovan untersuchte, welche Reaktionen das Medikament bei Zellen im Labor auslöst. Die Forscher erklärten gegenüber dem Fachmagazin Science, http://www.sciencemag.org dass die Betroffenen beim Kontakt mit Sonnenlicht besonders vorsichtig sein sollten. Azathioprin wird auch bei der Behandlung von Erkrankungen eingesetzt, die eine Kontrolle des Immunsystems erfordern. Dazu gehören Arthritis und chronisch entzündliche Darmerkrankungen.

Die Analyse ergab, dass sich die aktive Form des Medikaments in der DNA ansammelt. Werden diese Zellen einer geringen Menge von UVA Licht ausgesetzt, kommt es in der Folge zu Mutationen der DNA. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass diese Mutationen Hautkrebs verursachen können. Bei der Untersuchung der Haut von Patienten, die Azathioprin einnahmen, wurde eine ähnliche Ablagerung des Medikaments in der DNA nachgewiesen. Diese Patienten schienen zusätzlich ungewöhnlich empfindlich auf eine Menge UVA Licht zu reagieren, die in etwa ein oder zwei Minuten Kontakt mit der Sonne an einem typischen englischen Sommertag entspricht. Es wird angenommen, dass Hautkrebs bei Transplantationspatienten 50 bis 250 Mal häufiger auftritt als in der allgemeinen Bevölkerung. 20 Jahre nach einer Transplantation sind zwischen 60 und 90 Prozent der Patienten betroffen.

Die Mitautorin Jane McGregor erklärte, dass jenes Verfahren, mit dem der Körper normalerweise präkanzeröse Läsionen unter Kontrolle halte, verloren gehe. „Interagiert Azathioprine mit UVA Licht, kommt es zur Bildung eines neuen Photoprodukts, das nicht wieder repariert werden kann. Die Folge ist, dass es wahrscheinlich zum Aufbau einer großen Menge von Mutationen kommt.“ Schwierigkeiten sind laut BBC jedoch nur in jenen Körperbereichen zu erwarten, die mit UVA Licht in Kontakt kommen. Theoretisch besteht laut McGregor das Risiko, dass auch andere Patientengruppen von der Erhöhung des Hautkrebsrisikos betroffen sein könnten. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass das hohe Risiko bei Transplantationspatienten mit der Dosierung des Medikaments, der Dauer der Einnahme und dem Cocktail der anderen eingenommenen Medikamente in Zusammenhang stehe.