Überwachung bei gefährlichen E. coli Stämmen lückenhaft

Health Protection Agency fordert bei Erkrankungen Meldepflicht

(pte/he.vt ) London – Berater der britischen Regierung fordern eine bessere Überwachung eines tödlichen, Antibiotika resistenten E. coli Stammes, da eine raschere Verbreitung droht. Die Health Protection Agency (HPA) http://www.hpa.org.uk erklärte, dass Ärzte alle verdächtigen Fälle melden und eine zwingende Beobachtung wie beim so genannten MRSA Schema überlegt werden sollte. Derzeit ist laut BBC nicht bekannt, wie viele Erkrankungen pro Jahr auftreten. Ein Ausbruch in Shropshire in den Jahren 2003/2004 wurde jedoch mit zehn Todesfällen in Verbindung gebracht. Die britische Regierung betonte, dass man sich des Problems bewusst sei und man die aktuelle Studie bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen würde.

E. coli gehört zu den am häufigsten verbreiteten Infektionen verursachenden Bakterien. Dabei handelt es sich vor allem um Harnwegsinfekte. E.coli ist aber auch die zweithäufigste Ursache für Blutvergiftungen. Derartige Blutvergiftungen haben sich in den letzten zehn Jahren auf mehr als 17.000 Fälle in britischen Gemeinden und Krankenhäusern verdoppelt. Die aktuellen Daten verzeichnen einen Anstieg der Antibiotikaresistenz von 2 Prozent der Fälle im Jahr 2001 auf sechs Prozent im Jahr 2004. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Anstieg mit dem ESBL-produzierenden auf einen bestimmten Bakterienstamm zurückzuführen ist. Die derzeitige Gesamtlage ist weitgehend unbekannt, da dieser Bakterienstamm nicht beobachtet wird. Dazu kommt, dass die Überwachung der Harnwegsinfekte ebenfalls sehr lückenhaft ist. Es gibt Hinweise darauf, dass ESBL-produzierende E. coli Bakterien im Darm mitgeführt werden. Das könnte bedeuten, dass die Nahrungskette eine potenzielle Infektionsquelle ist.