Studenten entwerfen transportables Minikrankenhaus

TU Berlin entwickelt Containerklinik

Quelle: healthcare-tub.com Studenten der TU-Berlin haben eine alternative zu "Zeltsiedelungen" nach Katastrophen entwickelt: Die RED CROSS-Health Unit besteht aus zehn Containern der Standardgröße 20 Fuß - und eignet sich auch als Krankenhaus in entlegenen Gebieten.
Quelle: healthcare-tub.com
Studenten der TU-Berlin haben eine alternative zu „Zeltsiedelungen“ nach Katastrophen entwickelt: Die RED CROSS-Health Unit besteht aus zehn Containern der Standardgröße 20 Fuß – und eignet sich auch als Krankenhaus in entlegenen Gebieten.

(pte/he.vt – Berlin) – Ein portables Containerkrankenhaus, das in Notgebieten rasch aufgebaut werden kann, haben Studenten der TU-Berlin entworfen. Die „Health-Care-Units“ bestehen aus einem modularen System, das überall einfach aufgebaut werden kann. Das Container-Krankenhaus trägt den Namen „Red Cross“ und hat nun beim 22. Weltkongress der International Union of Architects http://www.uia-architectes.org einen Preis erhalten.

Vier Studenten haben unter der Leitung von Christine Nickl-Weller vom Fachgebiet Entwerfen von Krankenhäusern und Bauten des Gesundheitswesens http://www.healthcare-tub.com und durch Klaus Rückert vom Fachgebiet Tragwerksentwurf und -konstruktion http://www.tek.tu-berlin.de das modulare „Red Cross“ errichtet. „Die Idee für das Projekt ist nach den Überschwemmungen in Asien gekommen“, erklärt Bejamin Rämmler, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Nickl-Weller im Gespräch mit pressetext. „Üblicherweise werden in solchen Notfallsgebieten Zeltstädte errichtet, die über längere Zeiträume bestehen bleiben“. Textilien würden sich aber nicht optimal eignen.

Die Studenten sind nun auf die Idee gekommen zehn Container der Standardgröße 20-Fuß zu einem kreuzförmigen modularen Krankenhaus umzubauen. Dieses Krankenhaus verfügt über einen kompletten Operationssaal, einen Röntgensaal und verschiedene Behandlungsräume und kann ganz einfach transportiert werden. Das portable Krankenhaus arbeitet überdies mit seinen technischen Anlagen völlig autark.

Ein wichtiger Entwurfsaspekt war auch die Aufstellung der Station. Alles kann ohne großen technologischen Aufwand manuell errichtet werden. Die Hilfe und die Einbeziehung der Bevölkerung in diesen Prozess vereinfacht die Akzeptanz und Vertrauensbildung der Gemeinschaft der Hilfsbedürftigen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die flexible Anpassung an die örtlichen Bedingungen. Die kreuzförmige Struktur der Container bietet vielfältige Möglichkeiten der Erweiterung in regionaler Bauweise.

„Da es sich bei dem Projekt um eine Semesterarbeit handelt, haben wir die Kosten eines solchen Minikrankenhauses nicht berechnet“, meint Rämmler. Die Berliner Architekten glauben, dass das „Red Cross“ auch in anderen entlegenen oder medizinisch unzureichend versorgten Regionen errichtet werden kann. Nach Angaben der WHO sterben jährlich über eine halbe Mio. Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes. Als einer der Gründe wird vor allem fehlende medizinische Betreuung genannt.