EU-Veterinäre diskutieren Vogelgrippe-Gefahr

Angst vor Verbreitung durch Zugvögel steigt

(pte/he.vt) – Europäische Veterinärmediziner diskutieren derzeit in Brüssel über die Möglichkeiten einer Eindämmung der Vogelgrippe. Nach der Entdeckung von infizierten Tieren in Russland und Kasachstan, will die EU alle Chancen einer eventuellen Ausbreitung verhindern, berichtet die EU http://europa.eu.int heute, Donnerstag. Experten fürchten, dass durch Zugvögel das hoch ansteckende Virus nach Europa kommen könnte.

Die Kommission hat bereits eine Reihe von Schritten zur Vorbeugung unternommen. Importe von lebenden Vögeln und Geflügelprodukten wie rohes Fleisch und Federn aus Asien, und wurden Russland verboten. Dieses Importverbot gilt nicht für Hühnerfleischprodukte, das auf mehr als 70 Grad Celsius erhitzt wurde. Das Importverbot von Geflügel betrifft die Staaten Kambodscha, China und Hongkong, Indonesien, Malaysia, Laos, Nordkorea, Thailand, Vietnam, Pakistan, Russland und Kasachstan. Nach ersten groben Schätzungen hat die Vogelgrippe acht bis 12 Mrd. Dollar Schäden verursacht. Mehr als 50 Todesopfer waren zu beklagen, mehr als 125 Mio. Vögel wurden in Südostasien aus Angst vor weiteren Infektionen getötet. Die Angst, dass das Vogelgrippevirus H5N1 sich so verändert, dass es auch von Mensch zu Mensch übertragen wird, bleibt weiterhin bestehen.

Am 22. Juli haben die Russischen Behörden den Ausbruch von einem Vogelgrippefall an der Grenze zu Kasachstan berichtet. Einen Tag später wurde der Fall bestätigt. Am 2. August bestätigte Kasachstan einen weiteren Ausbruch in Gänsen und am 8. August konnten Wissenschaftler in Zugvögeln in der Mongolei das Virus isolieren. Daher hat die EU nun auf den Ausbruch reagiert und Richtlinien erlassen, die weitere Infektionen verhindern sollen. Die Tiere müssen unmittelbar nach Bekanntwerden einer Infektion getötet werden, sämtliche Geräte und Futtermittel, die mit den Tieren in Berührung gekommen sind, müssen ebenfalls vernichtet werden. Insgesamt stellt die EU finanzielle Mittel in der Höhe von 6,5 Mio. Euro auf, um weitere Aspekte der Vogelgrippe zu erforschen. Insgesamt werden 12,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, um Vakzine und andere Technologien zur Bekämpfung zu finden.

Philip Tod, Sprecher der EU-Kommission für Gesundheit und Konsumentenschutz, hofft darauf, dass die Veterinärexperten Ratschläge zur Verhinderung einer Ausbreitung geben können. Die Todesopfer waren zu beklagen, weil sie durch Kontakt zu den Tieren infiziert wurden. Die Niederlande reagierten auf die neuerlichen Vogelgrippefälle vorsorglich: Die gesamte Geflügelindustrie wurde in Räumlichkeiten verlegt. Kein Wunder, denn der Ausbruch der Vogelgrippe hat 2003 der niederländischen Wirtschaft mehr als 150 Mio. Euro gekostet. 30 Mio. Tiere mussten geschlachtet werden.