X-Faktor bedroht schottische Herzen

Unbekannte Komponente erhöht die Zahl der Herzerkrankungen um 60 Prozent. Unbestimmte Faktoren, die nicht mit der Ernährung, dem Rauchen oder der Armut in Schottland zusammenhängen, ist dort die Rate der Herzerkrankungen um 62 Prozent höher als in England.

Quelle: pte
Quelle: pte

(pte/he-Edinburgh) – Einem seltsamen Phänomen sind derzeit die Forscher der University of Edinburgh http://www.ed.ac.uk auf der Spur: Aufgrund von unbestimmten Faktoren, die nicht mit der Ernährung, dem Rauchen oder der Armut in Schottland zusammenhängen, ist dort die Rate der Herzerkrankungen um 62 Prozent höher als in England. Selbst bei Einhaltung eines gesunden Lebensstils betrug die Differenz 50 Prozent. Darum vermuten die Forscher, dass es einen bisher unbekannten Faktor (X-Faktor) geben muss, der für die hohe Zahl der Herzerkrankungen verantwortlich ist. Dies berichten die Experten in der aktuellen Ausgabe des Journal of Epidemiology and Community Health http://jech.bmjjournals.com/ .

„Die Ergebnisse der Studie sind wirklich überraschend. Wir hätten erwartet, dass die hohe Zahl der Herzkrankungen bei Schotten auf einen ungesünderen Lebensstil oder ärmliche Verhältnisse zurückzuführen ist. Doch wir konnten nichts dergleichen feststellen“, erklärte Studienleiter Richard Mitchell. Unter Berücksichtigung der ökonomischen Umstände, des Lifestyles, des Ausmaßes der körperlichen Betätigung und der Blutwerte verglichen die Forscher die Zahl der Herzerkrankungen in Schottland und England. „Wir haben ermittelt, dass die Schotten generell in einer schlechteren finanziellen Situation sind, öfter unter Alkoholproblemen leiden, mehr rauchen und weniger Sport betreiben als ihre britischen Nachbarn“, so Mitchell.

Doch selbst beim Wegfall dieser Risikofaktoren hat der durchschnittliche Schotte ein doppelt so hohes Herzerkrankungsrisiko als ein Engländer, erklären die Experten. „Es muss einen anderen Faktor geben, der zu dieser hohen Herzerkrankungsrate beiträgt. Ob dieser nun genetisch, verhaltens- oder umweltbedingt ist, darüber sind wir noch im Unklaren“, erklärte Mitchell. Doch die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass nicht nur der Lifestyle oder der Gesundheitszustand zur Entstehung und Entwicklung von Krankheiten beitragen.