Studien: Steroide verhindern Fehlgeburten

Natürliche Killerzellen behindern das Einnisten des Fötus

(pte/he-Kopenhagen, Dänemark ) – Die Einnahme von Steroiden kann die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt signifikant senken: Besonders bei Frauen, die bereits mehrere Fehlgeburten hinter sich haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of Liverpool http://www.liv.ac.uk/, die bei der 21. Jahresversammlung der European Society of Human Reproduction and Embryology http://www.eshre.com/ in Kopenhagen vorgestellt wurde. „Die Steroide blockieren spezielle Immunzellen, die bei manchen Frauen zu einem Abstoßen des Fötus in der Gebärmutter führen“, erklärte Studienleiterin Siobhan Quenby. Durch eine gezielte Behandlung mit Steroiden konnte eine Frau, die bereits 19 Fehlgeburten hinter sich hatte, nun ein Baby bekommen.

Die Forscher stellten fest, dass eine ungewöhnlich hohe Konzentration von so genannten natürlichen Killerzellen (NK) in der Gebärmutter das Einnisten der Eizelle behindert. Quenby und ihre Kollegen nehmen an, dass die NK-Zellen den heranwachsenden Fötus attackieren und es in weiterer Folge zu einer Fehlgeburt kommt. Da die NK-Zellen Steroid-Rezeptoren an ihrer Oberfläche aufweisen, kamen die Forscher auf die Idee, betroffene Frauen mit Steroiden zu behandeln.

Sie konnten 110 Frauen, die durchschnittlich sechs Fehlgeburten aus unbekannten Gründen hinter sich hatten, für die Versuchsreihe gewinnen. Die Experten testeten die Zahl der NK-Zellen in der Gebärmutter und verschrieben ihnen 20 Milligramm des oralen Steroids Prednisolone für die Dauer von 21 Tagen. „Durch die Einnahme des Steroids verringerte sich die Zahl der NK-Zellen signifikant. Vor der Behandlung lag der durchschnittliche Prozentsatz der NK-Zellen bei 14 Prozent, wobei der höchste Nachweis bei 72 Prozent lag. Nach der Behandlung hatte sich die Zahl der schädlichen Zellen auf durchschnittlich neun Prozent reduziert“, erklärte Quenby. Quenby plant nun den Nachweis für die tatsächliche Wirksamkeit der Steroid-Therapie zu erbringen. Sie arbeitet an einer umfassenden Studie mit 700 Frauen.