Schneckengift gegen Nervenschmerzen

Meerestier liefert effizientes Analgetikum

Quelle: pte
Quelle: pte

(pte/he-Melbourne) – Wissenschaftlern der Universität von Melbourne ist es nun gelungen, aus dem Gift einer tropischen Meeresschnecke ein Schmerzmittel zu entwickeln. In vorklinischen Tests hat das Pharmaunternehmen Metabolic Pharmaceuticals http://www.metabolic.com.au jedenfalls von Erfolg gesprochen. Nun soll das Gift ACV1 auch auf seine Sicherheit hin überprüft werden, berichtet das Wissenschaftsmagazin Science Daily http://www.sciencedaily.com .

Der Biochemiker Bruce Livett von der Universität Melbourne beschäftigt sich schon seit Jahren mit den Giften der Kegelschnecken (Conidae) (pte berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=010205030 ). Die Meeresschnecken, die zum Großteil in den tropischen Gewässern des Indischen und Pazifischen Ozeans leben, haben einen komplexen Giftapparat mit dem sie ihre Beute töten. Das Nervengift besteht aus einem Eiweißmolekül namens Ziconotid, das gezielt gewisse Kalziumkanäle blockiert und dadurch Schmerzen hemmt. ACV1 hat das Potenzial Schmerzzustände bei multipler Sklerose, Herpes zoster oder Ischiasbeschwerden zu lindern.

Livett berichtet, dass in zahlreichen Tierversuchen menschliche Schmerzreaktionen mit Hilfe von ACV gestoppt werden konnten. „Zusätzlich dazu hat das Gift die Eigenschaft nach einer Verletzung Nerven schneller zu heilen“, erklärt der Biochemiker. Schmerzen bei Nervenleiden sind die am schwierigsten zu heilenden. Meist sprechen konventionelle Schmerzmittel wie Morphine nicht darauf an.