Studien: Sicherheitszweifel bei weiteren Schmerzmitteln

Ibuprofen und Naproxen sollen Herzanfallrisiko erhöhen

Quelle: bbc.co.uk
Quelle: bbc.co.uk

(pte/Nottingham) – Studienergebnisse haben nahe gelegt, dass Schmerzmittel wie Ibuprofen und Naproxen mit einem erhöhten Herzanfallrisiko in Zusammenhang stehen könnten. Diese Medikamente bzw. Wirkstoffe gehören zu den so genannten nicht-steroidale entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDs). Die Autoren unter der Leitung von Julia Hippisley-Cox von der University of Nottingham http://www.nottingham.ac.uk betonen, dass die Einnahme derzeit nicht gestoppt werden solle. Sie forderten jedoch weitere Untersuchungen. Die Ergebnisse der Studie wurden im British Medical Journal http://bmj.bmjjournals.com veröffentlicht. In einem Editorial argumentieren Experten der Universität Bern, http://www.unibe.ch dass diese Ergebnisse nur mit Vorsicht interpretiert werden sollten. Im vergangenen Jahr wurden Bedenken hinsichtlich zwei anderer Medikamente laut. Vioxx wurde mittlerweile vom Markt genommen.

Die Wissenschafter analysierten eine britische Datenbank der Patienten praktischer Ärzte. Ermittelt wurde, wer innerhalb eines Zeitraumes von vier Jahren den ersten Herzinfarkt erlitten hatte. In der Folge wurde ermittelt, welche Medikamente diese 9.218 Patienten eingenommen hatten. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den Einsatz von NSAIDs gelegt. Im Vergleich mit Patienten, die keinen Herzinfarkt erlitten hatten, hatten Patienten, die einen erlitten hatten, eher eine von vier Arten NSAIDs eingenommen. Dazu gehören die beiden COX-2 Inhibitoren Vioxx und Celebrex sowie Diclofenac und Ibuprofen. Bei Ibuprofen erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit um 24 Prozent, bei Diclofenac um 55 Prozent. Bei Celebrex lag die Erhöhung bei 21 Prozent und bei Vioxx bei 32 Prozent. Das lasse sich laut BBC jedoch nur auf ein geringes konkretes Risiko umlegen. Aus diesem Grund bestand für einen von 521 Patienten, der Diclofenac einnahm, die Wahrscheinlichkeit eines erstmaligen Herzinfarkts. Bei Vioxx war es im Vergleich dazu einer von 695 Patienten, bei Ibuprofen einer von 1.005 Patienten.