Studien: Schüchternheit soll genetisch bedingt sein

Ein DNA-Segment bestimmt das Sozialverhalten und die Persönlichkeitsentwicklung

Quelle: pte
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(pte/Atlanta)  – Schüchternheit ist laut jüngsten Forschungsergebnissen der Emory University http://www.emory.edu/ genetisch bedingt. Schuld daran ist die Kürze eines bestimmten DNA-Segments. Die Ergebnisse der Studie lassen Rückschlüsse darauf ziehen, warum manche Menschen eher offenherzig und kommunikativ sind, während andere ein Mauerblümchen-Dasein führen. „Die Resultate liefern einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis der Persönlichkeitsentwicklung und des menschlichen Sozialverhaltens und können zur Erklärung von Verhaltensstörungen wie beispielsweise Autismus beitragen“, erklärte Studienleiter Larry Young. Die Studie wird in der nächsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Science http://www.sciencemag.org/ erscheinen.

Die US-amerikanischen Forscher züchteten zwei Gruppen von Präriewühlmäusen mit jeweils einer langen und einer kurzen Version der so genannten Junk-DNA heran. Sie verglichen die männlichen Nachkommen und stellten dabei fest, dass die Länge der Junk-DNA die Genstruktur im Gehirn beeinflusste. Denn die männlichen Präriewühlmäuse mit einer langen Junk-DNA wiesen eine höhere Anzahl von Vasopressin-Rezeptoren in jenen Regionen des Gehirns auf, die für das Sozialverhalten und die elterliche Fürsorge zuständig sind. Diese Ergebnisse gehen mit früheren Studienergebnissen einher, die ermittelten, dass das Vasopressin-Rezeptor-Gen das Sozialverhalten bei vielen Spezies reguliert.

„Die Männchen mit der langen Junk-DNA näherten sich Fremden viel schneller, verbrachten mehr Zeit damit soziale Gerüche zu erschnuppern und neigten häufiger dazu sich mit anderen Männchen anzufreunden“, erklärte Young. Auch ihrer Nachkommenschaft widmeten sie mehr Zeit, als die Kontrollgruppe mit der kurzen DNA-Kette.