Mehr Gesundheit für Europas Bürgerinnen und Bürger durch mehr Prävention

(bmgs)- Der Gesundheitsministerrat der Europäischen Union hat sich auf seiner heutigen Sitzung zu einer besseren Zusammenarbeit im gemeinsamen Kampf gegen Übergewicht, Bewegungsmangel und Fehlernährung, gegen HIV/ Aids sowie für die Förderung gesicherter Erkenntnisse bei der Arzneimitteltherapie für Kinder ausgesprochen.

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, Dr. Klaus Theo Schröder, erklärt dazu:

„Mit ihren heutigen Festlegungen und Beschlüssen hat die Europäische Union gezeigt, dass Kommission und Mitgliedstaaten entschlossen sind, gemeinsam gegen die großen Gesundheitsrisiken anzugehen. Ein Europa für die Bürgerinnen und Bürger muss auch ihre Gesundheit fördern.

Deshalb begrüßen wir, dass die in Deutschland auf den Weg gebrachten Strategien gegen Übergewicht, Bewegungsmangel und Fehlernährung Eingang in die Politik der EU finden. Besonders unsere differenzierten und abgestimmten Maßnahmen gegen HIV/ Aids finden große Anerkennung und Zustimmung.

Und was vor allem wichtig ist: Europa fängt bei den Kindern an. Hier will die Europäische Union einen Schwerpunkt setzen für eine bessere, weil qualitätsgesicherte Arzneimitteltherapie für Kinder. Dies entspricht dem Ziel der Bundesregierung, auch für Kinder auf sie abgestimmte und darauf hin geprüfte Arzneimittel zur Verfügung zu haben.“

Kinderarzneimittel

Mehr spezifische Kinderarzneimittel und die Erhöhung der Arzneimittelsicherheit bei Kindern wird von der Europäischen Union als ein vordringliches gesundheitspolitisches Anliegen gesehen. Deutschland setzt sich dafür ein, dass ein Anreiz für die gezielte Entwicklung von Kinderarzneimitteln gesetzt wird. Ein geeignetes Mittel ist in den entsprechenden Fällen eine 6-monatige Verlängerung der Schutzrechte der Arzneimittelhersteller. Die Datenbanken für klinische Studien bei Kindern sollten öffentlich zugänglich gemacht werden. Die weiteren beschlossenen Maßnahmen werden zu deutlich mehr Arzneimittelsicherheit für Kinder führen.

Ernährung und Bewegung

In heute einstimmig verabschiedeten Schlussfolgerungen des Rates haben sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union verpflichtet, Initiativen zur Förderung einer gesunden Ernährung und Bewegung zu entwickeln. Übergewicht ist in Europa ein gesundheitspolitisches Problem ersten Ranges. In Deutschland werden wir mit der Verstärkung der Prävention eine breite Bewegung für eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung auch dem Übergewicht entgegenwirken. Hierzu zählen insbesondere gesetzgeberische Initiativen wie das Präventionsgesetz, die Vernetzung aller maßgeblichen Akteure im Rahmen des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung und die von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt am 29. Mai ins Leben gerufene Kampagne „Bewegung und Gesundheit – Jeden Tag 3 000 Schritte extra.

HIV/ AIDS

An HIV/AIDS sterben jährlich 3 Millionen Menschen. Das bedeutet großes menschliches Leid, die Gefahr sozialer Ausgrenzung aber auch wirtschaftliche und soziale Probleme. Deutschland begrüßt es daher, dass sich die Staats- und Regierungschefs auf Vorschlag von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und ihres luxemburgischen Kollegen Di Bartholomeo auf ihrem Gipfel 16. und 17. Juni in Brüssel mit der HIV/AIDS-Bekämpfung befassen werden. Die heutigen Schlussfolgerungen des Rates bilden eine gute Grundlage für eine verstärkte Zusammenarbeit auf europäischer Ebene: Sie zeigen, dass die Schaffung und Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen von einem Mehr-Ebenen-Ansatz aus verfolgt werden muss, der Prävention und Therapie, Mitwirkung der Zivilgesellschaft und Nichtdiskriminierung der Betroffenen, Forschung und Evaluierung sowie die Einbeziehung der HIV/AIDS-Bekämpfung in andere Politikansätze umfasst.

In Übereinstimmung mit den auf europäischer Ebene beschlossenen Erklärungen von Dublin und Vilnius überarbeitet Deutschland seine durchaus erfolgreiche nationale HIV/AIDS Strategie, um sich an der internationalen Diskussion um die Bekämpfung von HIV/AIDS mit eigenen Denkanstößen zu beteiligen, neue Konzepte und Instrumente vorzuschlagen und sich aktiv in die Formulierung internationaler Ziele einzubringen. Neben dem Willen zur internationalen Zusammenarbeit hat Deutschland ein direktes Interesse an der gemeinsamen Überwindung der Ursachen und Folgen von HIV/AIDS.

„Wir sind besonders beunruhigt über die steigende HIV-Infektionsrate in einigen ost-europäischen Ländern, aber auch über neuerdings wieder zunehmende NeuInfektionen in Deutschland, vor allem wegen der Verharmlosung der Gefahr unter jungen Leuten. Der Kampf gegen HIV/AIDS bleibt daher weiterhin das politische Gebot der Stunde“, erklärt Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder.

Deutschland stellt für die AIDS-Bekämpfung folgende Mittel bereit: für nationale Aktivitäten der Prävention derzeit ca. 12,6 Mio. Euro , für die Forschung fast 2 Mio. Euro, international beteiligt sich Deutschland mit rd. 300 Mio. Euro an multi- und binationalen Maßnahmen der HIV/AIDS-Eindämmung.