Kriminelle Organisationen: Blutmafia verbreitet AidsOrganisierte Banden von Drogenabhängigen verkaufen HIV-infiziertes Blut

(pte/Phnom Penh, Kambodscha)- Drogenabhängige werden in Südostasien ein zunehmendes Gesundheitsproblem, denn sie verkaufen in organisierten Banden infiziertes Blut und tragen so zur Verbreitung der

Quelle: pte
Quelle: pte

Immunschwächekrankheit Aids bei. Durch den Verkauf finanzieren sie sich ihre Drogensucht. Dieses neue Phänomen geht aus einer aktuellen Studie der National Authority for Combating Drugs http://www.nacd.gov.kh/english/home.html hervor, die heute, Dienstag, in Phnom Penh präsentiert wurde.

Die Studie stützt sich auf Interviews mit 47 Drogenabhängigen in der Hauptstadt Phnom Penh und 19 Süchtigen in Poipet, einer wichtigen Handelstadt an der Grenze Thailands. „Die Abhängigen arbeiten in Teams und wechseln sich beim Blutspenden ab. Sie sind gut organisiert und arbeiten auch mit Mittelsmännern, die die Spenden erst Stunden später bei den Blutbanken abliefern. Erst später finden sie sich zusammen, teilen das Geld und finanzieren sich so neue Drogen“, erklärte ein Sprecher der Behörde.

Kambodscha zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, das bereits jetzt eine HIV-Infektionsrate von 1,9 Prozent bei den 15 bis 49-Jährigen aufweist. Durch das Teilen von unsauberen Injektionsnadeln bringen sich die Abhängigen nicht nur selber in Gefahr sich mit HIV oder anderen Infektionen, die über das Blut übertragen werden, zu infizieren, sondern sie gefährden auch die Allgemeinheit. „Wenn dieses Phänomen nicht schnellstens gestoppt wird sehe ich große Gefahr, dass die Zahl der HIV-Infektionen in den nächsten Jahren rasant steigen wird“, erklärte Premierminister Sar Kheng.

Die Regierung nimmt nun einen weitreichenden Maßnahmenplan in Angriff, der freiwillige HIV-Tests, Therapiemöglichkeiten für Drogenabhängige, Beratungsprogramme und die Verteilung von sauberen Injektionsnadeln vorsieht.