Gebärmuttergeschwülste werden ausgehungert Radiologen präsentieren erfolgreiche Langzeitstudie

(pte/Heidelberg) – Radiologen der Universität Heidelberg haben nun eine Studie vorgestellt, in der gezeigt wird, dass das Aushungern von gutartigen Gebärmuttergeschwülsten eine erfolgreiche neue Therapie ist, berichtet die Arbeitsgemeinschaft

der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaft http://awmf.org. Solche gutartige Geschwülste, auch Myome genannt, bilden sich schätzungsweise bei 20 bis 40 Prozent aller Frauen jenseits des 30. Lebensjahres berichten die Experten beim derzeit stattfindenden Deutschen Röntgenkongress.

Frauen mit Myomen standen bis vor kurzer Zeit zwei Behandlungsoptionen zur Verfügung: eine Hormonbehandlung oder die operative Entfernung der Gebärmutter bzw. die gebärmuttererhaltende Entfernung der Myome. Ein Drittel der betroffenen Frauen litten unter Beschwerden. Seit einigen Jahren setzen Radiologen bei diesen Tumoren eine alternative Behandlung ein: die minimal-invasive Myom-Embolisation. Dabei werden die Geschwülste durch eine Blockade der sie versorgenden Blutgefäße quasi ausgehungert. Die Methode kommt in erster Linie für Frauen infrage, die keinen Kinderwunsch mehr haben. Unmöglich ist eine solche Behandlung allerdings bei solchen Myomen, die außen auf der Gebärmutter aufsitzen oder die nur nach innen in die Gebärmutterhöhle wachsen.

Nach Angaben des Mediziners Götz Richter von der Radiologischen Klinik der Universität Heidelberg entscheiden sich 80 bis 90 Prozent der Patienten für eine Embolie. Im Jahr 1995, als die Myomembolisation entwickelt wurde, fanden in Deutschland etwa 50.000 Myomoperationen statt. Diese Zahl verdoppelte sich bis zum Jahr 2000. Im Vergleich dazu führten Radiologen im Jahr 2003 etwa 500 Embolisationen durch. Gründe für die seltene Anwendung lagen darin, dass bisher Langzeiterfahrungen fehlten. Zahlreiche Langzeituntersuchungen haben aber nun die Therapie als sehr erfolgreich beschrieben. So konnte Richter eine Studie von mehr als 100 Patientinnen im Alter von 33 bis 57 Jahren vorlegen, die er selbst behandelt hatte. In nur drei Fällen gab es Komplikationen. In weiteren drei Fällen war eine erneute Embolisation erforderlich, da der Gefäßverschluss unvollständig war. Das entscheidende Ergebnis für Richter ist aber, „dass alle 58 Frauen der Studiengruppe, die den Eingriff bereits seit zwei Jahren hinter sich haben, diesen ihrer besten Freundin empfehlen würden“.