Folgeerkrankungen bei extremem Übergewicht im Kindes- und Jugendalter

Interdisziplinäre Fachtagung am 25. und 26. Februar im Robert Koch Institut zu epidemiologischen, klinischen und gesundheitsökonomischen Aspekten bei Fettleibigkeit

Etwa jeder dritte erwachsene Bundesbürger ist deutlich übergewichtig und sollte aus medizinischen Gründen Gewicht abnehmen. Auch über 10 Prozent der Berliner Kinder und Jugendlichen leiden an starkem Übergewicht. Die Adipositas (Fettleibigkeit) ist ein Zustand, der durch eine übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im Körper gekennzeichnet ist. Sie wird heute als eine chronische Gesundheitsstörung verstanden. Adipositas geht mit hohen Begleit- und Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Altersdiabetes und Bluthochdruck im jugendlichen Alter einher und erfordert ein langfristiges Behandlungs- und Betreuungskonzept. Übergewicht und extremes Übergewicht (Adipositas) sind in der Bevölkerung inzwischen bereits im Kinder- und Jugendalter epidemisch verbreitet.

Im Rahmen der „Adipositasepidemie“ werden massive Gesundheitsprobleme bei Kindern und Jugendlichen beobachtet. Adipositaszentren wie die Charité können bereits auf Daten aus einer längerfristigen ambulanten Betreuung adipöser Kinder und Jugendlicher verschiedenster Ethnien und sozialer Schichten zurückgreifen. Hierbei ist besonders die Diagnostik und Therapie der mit der Adipositas assoziierten Komorbiditäten (Folgeerkrankungen) ein wichtiger Aspekt, die bereits bis zu 60 Prozent der jungen Patienten betreffen.

Der Interdisziplinäre Forschungsverbund Epidemiologie in Berlin der TU Berlin (EpiBerlin) führt daher in Kooperation mit der Universitätsmedizin Charité, Otto-Heubner-Centrum, und der Arbeitsgemeinschaft Adipositas (AGA) die erste Interdisziplinäre Fachtagung zum Thema „Komorbidität der Adipositas im Kindes- und Jugendalter“ durch. Wir möchten Sie dazu herzlich einladen:

Zeit: von Freitag, 25., bis Samstag, 26. Februar 2005, Beginn um 10.00 Uhr
Ort: Robert-Koch-Institut, Seestraße 10, 13353 Berlin, Hörsaal im Erdgeschoss

Detaillierte Programmhinweise finden Sie unter http://www.epiberlin.de/fachtagung022005.html

Das Ziel der Veranstaltung ist zweigeteilt: Zunächst sollen die epidemiologischen, klinischen und gesundheitsökonomischen Aspekte der Komorbidität der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen aus mehreren Blickwinkeln und unter Einbeziehung unterschiedlicher Berufs- und Interessengruppen (Epidemiologie, Medizin, Kranken- und Rentenversicherungen, Reha) dargestellt und diskutiert werden. In der zweiten Hälfte der Tagung soll eine „gemeinsame Schnittmenge“ bezüglich Stand der Wissenschaft und Einschätzung der aktuellen Situation gebildet werden, um handlungsrelevante Ergebnisse zu formulieren, die eine risikoangepasste Diagnostik und langfristige Versorgungstherapiestrategien voranbringen.
Adipositas wird bisher in juristischem Sinne erst als chronische Krankheit angesehen, wenn bereits Komorbidität besteht. Die frühzeitige Diagnostik und Therapie von Folgeerkrankungen der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen ist aber nicht nur von juristischer und gesundheitsökonomischer, sondern vor allem von klinischer Bedeutung. Bis jetzt gibt es allerdings noch wenige valide, repräsentative Daten, die etwas zur Risikoabschätzung der Komorbidität bei Kindern- und Jugendlichen sagen können. Da Kinder und Jugendliche keine „kleinen Erwachsenen“ sind, können Ergebnisse von Erwachsenen nur teilweise übertragen werden.

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Anne-Madeleine Bau MPH, Interdisziplinärer Forschungsverbund Epidemiologie in Berlin (Epiberlin), Tel.: 030/314-79584 oder -28994, Fax: -29269, E-Mail: annemadeleine.bau@tu-berlin.de

Weitere Informationen:

http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2005/pi39.htm
http://www.epiberlin.de/fachtagung022005.html