Schilling-Forschungspreis der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft erstmals verliehen

In diesem Jahr wird erstmals der „Schilling-Forschungspreis der Neuro¬wissenschaftlichen Gesellschaft“ verliehen. Die Verleihung erfolgt anlässlich der vom 17.-20. Februar in Göttingen statt findenden Jahrestagung der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft. Diese Tagung wird traditionell im Hörsaalgebäude der Universität durchgeführt. Der Förderpreis in Höhe von € 20.000,– wird für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Hirnforschung vergeben und soll junge Wissenschaftler/innen in ihren Forschungsvorhaben

unterstützen. Bewerben können sich Kandidaten, die in einem deutschen Labor arbeiten oder als Deutsche/r im Ausland tätig sind. Bewerbungen aus allen Gebieten der Neurowissenschaften sind möglich. Das Preisgeld wird von der Hermann und Lilly Schilling-Stiftung für medizinische Forschung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft bereit gestellt, die Auswahl des Preisträgers erfolgt durch den Vorstand der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft.

Der Preis 2005 geht an den 36-jährigen Dietmar Schmitz, der seit 2002 eine Juniorprofessur für Physiologie am NeuroWissenschaftlichen ForschungsZentrum (NWFZ) der Charité in Berlin inne hat. Er leitet die Arbeitsgruppe „zelluläre und molekulare Neurobiologie“ und untersucht grundlegende Mechanismen der synaptischen Signalübertragung zwischen Nervenzellen sowie deren plastische Veränderbarkeit. Ein besonderes Schwergewicht seiner Forschung liegt auf der Analyse der zellulären und molekularen Mechanismen, die diesen plastischen Veränderungen zugrunde liegen. Diese dürften einen Schlüssel zum Verständnis von Lernen und Gedächtnisbildung liefern. In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschergruppen erarbeitet Herr Schmitz darüber hinaus die Grundlagen für das Entstehen synchroner neuronaler Netzwerkaktivität (gleichzeitiges Feuern zahlreicher Nervenzellen). Mit seinen derzeitigen Projekten versucht er, beide Forschungsgebiete miteinander in Beziehung zu setzen, in dem Bestreben, weitere Fortschritte zum Verständnis der Lern- und Gedächtnisbildung und auch bei der Erforschung der Epilepsie zu erzielen.

Die Neurowissenschaftliche Gesellschaft wurde 1993 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, die Neurowissenschaft in Forschung und Lehre zu fördern und in allen ihren Teilbereichen im In- und Ausland zu repräsentieren. Der Wissenszuwachs in der Neurowissenschaft während der letzten Jahrzehnte ist beispiellos. Die Neurowissenschaft hat sich zu einer Leitdisziplin der Biologie entwickelt. Sie vereint eine Vielzahl von klassischen Disziplinen, die sich mit der Entwicklung, der Funktionsweise, den Leistungen und den Störungen der Gehirn- und Nervenfunktion befassen.

Die Hermann und Lilly Schilling-Stiftung für medizinische Forschung wurde 1970 von Aloysia Schilling errichtet. Sie war die Ehefrau des 1961 verstorbenen ehemaligen Staatsfinanzrates der Preußischen Staatsbank und des Vorstandes der Vereinigten Elektrizitäts- und Bergwerks-Gesellschaft (VEBA), Hermann Schilling. Im Rahmen ihres Programms „Neurowissenschaft in der Klinik“ finanziert die Stiftung insgesamt vier Abteilungen/Institute für kliniknahe Grundlagenforschung an neurologischen Universitätskliniken, mit denen die Stiftung die klinische Forschung in den Neurowissenschaften stärken will. Mit dem Schilling-Forschungspreis der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft vergibt die Stiftung erstmalig einen Preis.

Die Verleihung findet am Sonntag, den 20. Februar 2005, in Göttingen statt.

NEUROWISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFT E.V.

Meino Alexandra Gibson
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Molekulare Medizin
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