IT: Uni-Klinik Bonn: 3D-Bilder revolutionieren radiologische Gefäßdarstellung

Die Radiologische Klinik des Universitätsklinikums Bonn nimmt ein neues Röntgensystem der Firma Philips – das erste dieser Art in Deutschland – in Betrieb. Hochmoderne digitale High Speed Technik realisiert nun auch eine räumliche Wiedergabe von Blutgefäßen und liefert extrem scharfe Bilder bei gleichzeitig reduzierter Strahlenbelastung. Die Bonner Ärzte können so bei Gefäß- und Tumorerkrankungen eine bessere Diagnose in kürzerer Zeit stellen und ihre Patienten gezielter behandeln. Die Einweihung des Röntgensystems findet am Mittwoch, 16. Februar um 15.00 Uhr in der Radiologischen Universitätsklinik, Sigmund-Freud-Straße 25, statt.

Gefäßerkrankungen sind die häufigste „Wohlstandserkrankung“ und führen oft zum Tod. So bedingt beispielsweise die Arteriosklerose typische Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Daher ist eine Früherkennung und Therapie enorm wichtig. Bei einer speziellen Röntgenuntersuchung, der so genannten Angiographie, werden Blutgefäße mittels eines Kontrastmittels sichtbar. So können Ärzte Gefäßschäden erkennen und gegebenenfalls gleichzeitig behandeln. „Doch bisher lieferte die Angiographie nur zweidimensionale Bilder“, sagt Anita Hilgers, Leitende medizinisch-technische Radiologieassistentin (MRTA) an der Radiologischen Universitätsklinik.

Ein neues Röntgensystem am Universitätsklinikum Bonn verwirklicht nun auch dreidimensionale Aufnahmen – ein Meilenstein in der Angiographie. Denn die hohe Rotationsgeschwindigkeit des Scanners von 55 Grad pro Sekunde ermöglicht eine ganze Aufnahmeserie aus verschiedenen Perspektiven bei nur einer Untersuchung. Dabei setzt die volldigitalisierte Technik die Bilder direkt ohne Qualitätsverlust am Monitor um. Dadurch wird sogar eine dreidimensionale Darstellung von Blutgefäßen möglich. „Das ist ein großer Fortschritt. Wir haben jetzt eine viel bessere räumliche Vorstellung, und durch die scharfen kontrastreichen Bilder sehen wir jetzt vorher für uns verborgene Details“, sagt Professor Dr. Hans Heinz Schild, Direktor der Radiologischen Klinik am Universitätsklinikum Bonn. So sind genauere Diagnosen sowie eine bessere Planung und Durchführung von nichtoperativen Eingriffen, so genannte Interventionen, erzielbar. Die Bonner Ärzte können unter anderem jetzt nicht nur die Lage, sondern auch die Größe einer Ablagerung bestimmen oder Gefäßstützen, so genannte Stents, mittels Katheter viel exakter in den Gefäßen platzieren.

Auch für die Darstellung komplexer Gefäßverläufe, zum Beispiel im Rahmen einer Behandlung – Embolisationstherapie genannt – von Gebärmuttermyomen oder Lebertumoren, kann das neue Verfahren eingesetzt werden. „Wir sind damit in der Lage, die Eingriffe schneller und mit einer geringeren Strahlenbelastung durchzuführen“, so Professor Dr. Holger Strunk, Oberarzt der Radiologischen Universitätsklinik.

Viele der Untersuchungen und Eingriffe kann die Radiologische Klinik mittlerweile ambulant durchführen. Hierzu zählen zum Beispiel Untersuchungen der Arterien im Becken- und Beinbereich, wie bei der sogenannten „Schaufensterkrankheit“, der Venen unter anderem bei Varikose und Dialyse-Shuntproblemen, Verödungen von Beckenvenen beispielsweise bei Infertilität, Portanlagen für Chemotherapien und vieles mehr. „Das gilt nicht nur für Patienten des Universitätsklinikums, sondern auch niedergelassene Ärzte können ihre Patienten an uns überweisen“, sagt die Leitende MRTA Hilgers. Eine Anmeldung ist bei Nicole Berndorf unter der Telefonnummer 0228-297-5670 möglich.

Hinweis für die Medien:
Vertreter der Presse sind zur Einweihung eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten unter der Telefonnummer 0228/73-7647oder E-Mail presse@uni-bonn.de.

Kontakt:
Professor Dr. Hans Heinz Schild
Direktor der Radiologischen Klinik des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-5870
E-Mail: schild@uni-bonn.de

Professor Dr. Holger Strunk
Oberarzt an der Radiologischen Klinik des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-5992
E-Mail: Holger.Strunk@ukb.uni-bonn.de

Leitende MRTA Anita Hilgers
Radiologische Klinik des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-5871
E-Mail: anita.hilgers@ukb.uni-bonn.de