Schwere Lungenerkrankungen nehmen immer weiter zu

Zunehmendes Alter der Bevölkerung lässt Zahlen steigen

(pte/ehj) Portland – Die Anzahl der nicht behandelbaren Lungenerkrankungen ist deutlich höher als bisher angenommen. Eine Studie der Oregon Health and Science University http://www.ohsu.edu hat ergeben, dass einer von zehn Teilnehmern über 40 Jahren an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) litt. An der Untersuchung waren 9.500 Erwachsene aus zwölf Ländern beteiligt. COPD führt unter anderem zu Atemschwierigkeiten.

Die Forscher schreiben in The Lancet, http://www.thelancet.com, dass sich die Anzahl der Erkrankungen aufgrund der steigenden Lebenserwartung immer weiter erhöhen wird. COPD ist derzeit weltweit die fünfthäufigste Todesursache. Bis zum Jahr 2020 soll sie bereits auf dem dritten Platz liegen. Zu COPD gehört eine Reihe von Erkrankungen wie chronische Bronchitis und Lungenemphyseme. Laut BBC leiden in Großbritannien derzeit zwei Millionen Menschen an COPD, die nicht entsprechend diagnostiziert wurden.

Die Forscher untersuchten mittels Spirometrie die Atmung der Teilnehmer. 11,8 Prozent der Männer und 8,5 Prozent der Frauen waren mittelschwer oder schwer betroffen. Diese Zahlen sind deutlich höher als in früheren Studien angegeben. Zusätzlich zeigte sich ein starker Zusammenhang mit dem Alter. Über 40 verdoppelte sich das Risiko alle zehn Jahre. Rauchen gehört zu den Hauptursachen für eine Erkrankung und erklärt einen Großteil der Unterschiede zwischen den Erkrankungszahlen bei Männern und Frauen.

Aber auch bei Menschen, die noch nie geraucht hatten, war die Anzahl der Erkrankungen erstaunlich hoch. Die Wissenschaftler halten daher eine genetische Prädisposition für denkbar. Die leitende Wissenschaftlerin Sonia Buist betonte, wie wichtig es sei, Menschen zu ermutigen mit dem Rauchen aufzuhören. „Aber auch wenn jeder Raucher auf der Welt heute aufhörte, würde die Anzahl der Erkrankungen in den nächsten 20 Jahren weiter steigen.“

In der gleichen Ausgabe von The Lancet kam eine weitere Studie zu dem Ergebnis, dass eine schlechte Lungenfunktion kurz nach der Geburt mit einer schlechten Lungenfunktion im frühen Erwachsenenalter zusammenhängt. Mehr Forschung über die Entwicklung der Lunge im Mutterleib soll, so das Fazit der Wissenschaftler, in Zukunft helfen die Anzahl der COPD-Erkrankungen zu verringern. Laut Dame Helena Shovelton, der Vorsitzenden der British Lung Foundation http://www.lunguk.org , gibt es COPD-Patienten, die nie geraucht haben. Die aktuelle Studien zeigten, dass Deprivation, Kontakt mit Staub und die Entwicklung der Lunge vor der Geburt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Krankheit spielen.