Prostataerkrankungen schonend behandeln

Minimalinvasives Therapiekonzept verringert Blutverlust bei Operationen

(pte/ehj.vt) Jena – Prostataerkrankungen treten vor allem in zunehmendem Alter auf. Da die Prostata von vielen Blutgefäßen durchzogen ist, bargen Operationen vor allem für ältere Patienten bislang ein erhöhtes Risiko. Einem Forschungsteam um Jörg Schubert, Direktor der Klinik für Urologie der Universitätsklinik Jena http://www.med.uni-jena.de/urologie, ist es nun mit zwei neuen Behandlungsmethoden gelungen, wesentlich schonender und minimalinvasiv zu operieren.

Durch das neu am Universitätskrankenhaus Jena eingeführte minimalinvasive Therapiekonzept ist es möglich, „diesen Blutverlust äußerst gering zu halten“, so Schubert. Das Verfahren arbeitet mit einem hochfrequenten Laser, der die notwendigen Gewebeabtragungen behutsam durchführt und folglich die Blutgefäße schont. Außerdem sei es möglich, die vergrößerte Vorsteherdrüse mit einer hochmodernen, höchste Stromstärken leitenden Schlinge durchzuführen. Durch deren Einsatz könne weitestgehend sichergestellt werden, dass die verletzten Blutgefäße sofort verschweißt werden und dadurch der Blutfluss gestillt wird.

Eingebettet in ein umfassendes Therapiekonzept liegt das wesentliche Ergebnis der Anwendung beider Maßnahmen in der Vermeidung eines Blutersatzes bei Operationen. „So können wir jetzt auch Patienten mit Blutungsstörungen, die beispielsweise Medikamente gegen Embolien einnehmen müssen, oder Hochbetagte behandeln und deren Prostatabeschwerden endlich wirksam lindern“, so Schubert. Ein zusätzlicher Vorteil der neuen OP-Technik liegt in einem teils erheblich verkürzten Klinikaufenthalt. Der Einsatz eines Lasers zur operativen Behandlung von Prostataerkrankungen ermöglicht darüber hinaus auch niedergelassenen Urologen die Operationsräume der Universitätsklinik Jena in Anspruch zu nehmen. Schubert und seine Kollegen plädieren daher für eine noch stärkere Zusammenarbeit mit Urologen außerhalb des Jenaer Universitätsklinikums.