Neues „Frankenstein-Protein“ entdeckt

Annahme über Leukämie-DNA widerlegt

Quelle: bphys.uni-linz.ac.at Neues "Frankenstein-Protein" gefunden
Quelle: bphys.uni-linz.ac.at
Neues „Frankenstein-Protein“ gefunden

(pte/hb.vt)  Brüssel/Seattle – Wie das Internetmagazin newscientist.com http://newscientist.com gestern, Freitag, berichtete, haben Wissenschaftler aus Belgien herausgefunden, das auf manchen Proteinen die Peptide eine andere DNA-Struktur aufweisen, als die DNA einer Leukämie-Zelle vermuten lasst. Die neu-entdeckte Mutation wurde von den Wissenschaftlern des Ludwig Institut für Krebsforschung in Brüssel, Belgien http://www.licr.org/ auf den Namen „Frankenstein Protein“ getauft.

Bis jetzt wurde davon ausgegangen, dass alle Bestandteile einer Leukämie-Zelle die selbe DNA haben. Nun wurde aber herausgefunden, dass die Peptide mancher Proteine nach einer anderen, veränderten Reihenfolge geordnet sind, als es in der Zellen-DNA „steht“. „Dies könnte erhebliche Auswirkung auf die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Krebs und Infektionskrankheiten haben“, so die Wissenschaftler.

Wie Edus Warren vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle, Washington http://www.fhcrc.org erklärte, ist normalerweise die Reihenfolge der Peptide auf eine direkt lineare Art auf die Abfolge des Dann-Codes abgestimmt. Dies ist bis jetzt angenommen worden, weil die DNA von der RNS „gelesen“ wird, um die Peptide zusammenzubauen und anzupassen. Nun hat sich aber herausgestellt, dass der Organismus fähig ist, diese Anordnung willkürlich zu ändern.

Diese Mutationen können in weiterer Folge für die Erforschung von Impfstoffen eingesetzt werden. Nach Angaben der Statistik Austria http://www.statistik.at erkranken jährlich etwa 30.000 Menschen an Krebs. Die Entwicklung ist in den letzten Jahren konstant geblieben: etwa 800 Menschen pro Jahr davon erkranken an Leukämie und weitere 700 sterben in Folge von Blutkrebs. Behandelt wird Leukämie mittels Konchenmark- oder Stammzellentransplantation in Kombination mit einer Strahlentherapie, wobei es keine 100-prozentige Heilungschance gibt.