Gentest für Autismus bis Ende 2006 angekündigt

Entscheidendes Gen befindet sich auf Chromosom 16 und verfügt über den DNA-Code eines Proteins, das eine wichtige Rolle bei der Gehirnfunktion spielt.

Quelle: bbc.co.uk
Quelle: bbc.co.uk

(pte/Evry) – Ein Wissenschafterteam von IntegraGen http://www.integragen.com hat ein Gen entdeckt, das mit Autismus in Zusammenhang steht. Die Forscher gehen jetzt davon aus, dass sie mit diesem Wissen das individuelle Risiko eines Menschen ermitteln können. Laut BBC planen die Wissenschaftler bis Ende 2006 einen entsprechenden Test auf den Markt zu bringen. Das entscheidende Gen befindet sich auf dem Chromosom 16 und verfügt über den DNA-Code eines Proteins, das eine wichtige Rolle bei der Gehirnfunktion spielt. Experten wie Michael Rutter vom Institute of Psychiatry http://www.iop.kcl.ac.uk erklärten, dass die in dem Fachmagazin Molecular Psychiatry http://www.nature.com/mp/index.html erschienene Studie viel versprechend sei. Sie halten es jedoch für verfrüht, von einem „Autismustest“ zu sprechen.

Die französischen Wissenschafter untersuchten die Daten von 116 Familien mit mindestens einem autistischen Mitglied. Die Analyse der DNA ergab, dass eine Region auf dem Chromosom 16, PRKCB1, mit Autismus in Verbindung zu stehen scheint. PRKCB1 wird in Körnerzellen des Zerebellum des Gehirns exprimiert. Das damit in Zusammenhang stehende Protein spielt eine Rolle bei der Signalübertragung von den Körnerzellen zu den Purkinje-Zellen. Beide Zellen helfen Botschaften in und aus dem Gehirn weiterzugeben. Forscher haben bereits nachgewiesen, dass in den Gehirnen von autistischen Menschen eine geringere Anzahl an Körnerzellen und Purkinje-Zellen vorhanden ist. Der Test wird inklusive PRKCB1 das Vorhandensein von vier Genen testen, die mit Autismus in Verbindung stehen. Laut dem leitenden Wissenschafter Jörg Hager könnte ein Test bereits im Alter von 18 Monaten ein erhöhtes Risiko feststellen und so frühe Interventionen ermöglichen.