Deutsche Forscher entwickeln MRSA-Testverfahren

Ein Abstrich der Haut oder Schleimhaut reicht zum Nachweis aus

Berlin (pte/17.06.2005/12:15) – Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts (RKI) http://www.rki.de haben einen schnellen und spezifischen Nachweis für eine wichtige Gruppe antibiotikaresistenter Bakterien im Krankenhaus entwickelt. Dadurch kann der Infektionsschutz in Krankenhäusern deutlich verbessert werden, berichten die Forscher heute, Freitag, auf der Homepage des Instituts. Das Verfahren zum Nachweis der multiresistenten Staphylococcus aureus (MRSA) wurde inzwischen zum Europäischen Patent angemeldet und in mehreren Vergleichsstudien in der Anwendung erfolgreich erprobt. Der Test wird unter dem Namen „GenoTyp MRSA-Direkt-Test“ auf den Markt kommen.
http://www.rki.de/cln_011/nn_225668/sid_A6440B8838C9F729FE2C7536D51D30DC/DE/Content/
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„Die besorgniserregende Zunahme von MRSA in den letzten Jahren erfordert insbesondere für Patienten mit bestimmten Risikofaktoren einen systematischen Test auf MRSA bei Aufnahme in ein Krankenhaus, um eine weitere Verbreitung durch geeignete Hygienemaßnahmen zu verhindern“, erklärte RKI-Präsident Reinhard Kurth. Mit dem neuen Test wird die Zeit bis zum Vorliegen der Ergebnisse verkürzt und das Screening deutlich effektiver.

Die klassischen mikrobiologischen Methoden sind vergleichsweise zeitaufwändig. Bei den moderneren molekularbiologischen MRSA-Diagnoseverfahren werden gezielt Erbgutabschnitte vervielfältigt und nachgewiesen. Dieses Verfahren nennt man Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Bislang mussten aber das für die Antibiotikaresistenz verantwortliche Gen und der Abschnitt des Chromosoms, durch den S. aureus identifiziert wird, getrennt voneinander untersucht werden. „Es ist uns gelungen diesen Prozess zu vereinfachen. Wir konnten ein PCR-Verfahren entwickeln, das in einem Schritt sowohl das Resistenzgen tragende Element als auch die Spezies-spezifische chromosomale Region nachweist. Benötigt wird lediglich ein Abstrich der Haut oder Schleimhaut des Patienten“, erklärten die Studienleiter Christa Cuny und Wolfgang Witte.