Schilddrüsenoperation – durch neue Methode bleibt der Hals unversehrt

Berlin-Buch, 21. Februar 2005. Heike Rockenschuh ist glücklich. Man sieht der Steuerfachkraft aus Barth an der Ostsee (Mecklenburg-Vorpommern) nicht an, dass sie eine Operation an der Schilddrüse hinter sich hat. Ihr Hals ist völlig unversehrt. „Eine Narbe wollte ich unbedingt vermeiden“, berichtet die 38jährige Frau und gesteht: „Ich bin eitel“. Diesen Wunsch erfüllte ihr Dr. Eckhard Bärlehner, der Chefarzt der Chirurgischen Klinik des HELIOS Klinikums Berlin-Buch.

Quelle: HELIOS, Thomas Oberländer Nach der Strumaoperation bleibt die Halsnarbe aus.
Quelle: HELIOS, Thomas Oberländer
Nach der Strumaoperation bleibt die Halsnarbe aus.

Der versierte Chirurg, der sich seit 15 Jahren ganz der minimalinvasiven Chirurgie („Schlüssellochchirurgie“) widmet, setzte eine neue OP-Methode ein. „Wir haben ein Vorgehen gewählt, das bisher nur ein Chirurg in Japan anwendet“, berichtet Bärlehner. Über zwei kleine Schnitte von fünf Millimetern am Rand der Brustwarzen verschaffte sich der Bucher Chirurg einen Zugang und schob feine OP-Instrumente sowie eine Mini-Videokamera unter der Haut bis zur Schilddrüse vor. Einen dritten Zugang verschaffte sich Dr. Bärlehner unter der rechten Achselhöhle.

Quelle: HELIOS, Thomas Oberländer Heike Rockenschuh im Gespräch mit Dr. Bärlehner
Quelle: HELIOS, Thomas Oberländer
Heike Rockenschuh im Gespräch mit Dr. Bärlehner

Die nur fünf Millimeter kleine Videokamera erfüllt eine wichtige Funktion. Sie überträgt ein 12- bis 15fach vergrößertes Bild auf einen Monitor. Auf diese Weise erhält der Chirurg, der die Instrumente von außen bedient und operiert, ein sehr übersichtliches Operationsfeld. Und durch eine besonderes Sicherungssystem, das die Bucher Chirurgen einsetzen, werden die sensiblen Stimmbandnerven vor Verletzungen geschützt.

Gut vier Stunden dauerte der Eingriff, nach vier Tagen konnte Heike Rockenschuh wieder entlassen werden. „Die kleinen Narben an der Brustwarze sind kaum noch zu erkennen“, berichtet Heike Rockenschuh zwei Wochen nach dem Eingriff. „Sie werden bald ganz verschwunden sein“, ergänzt Dr. Bärlehner.

Quelle: HELIOS, Thomas Oberländer Nach der Strumaoperration keine Narbenbildung.
Quelle: HELIOS, Thomas Oberländer
Nach der Strumaoperration keine Narbenbildung.

Heike Rockenschuh war seit zehn Jahren mit Schilddrüsenbeschwerden in ärztlicher Behandlung und ließ ihre Werte regelmäßig durch ihren Hausarzt kontrollieren. Als sich die Laborwerte in den vergangenen Monaten drastisch verschlechterten und die vergrößerte Schilddrüse große Schluckbeschwerden bereitete, riet ihr Hausarzt riet zur Entfernung der kalten Knoten. „Ich hoffe, dass alle anderen Beschwerden verschwinden“, sagt Heike Rockenschuh. Lange Zeit wusste sie nicht, dass die Überfunktion der Schilddrüse für ihre Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Nervosität verantwortlich war.

Dr. Bärlehner gilt als einer der führenden „Schlüssellochchirurgen“ in Deutschland. Er führt selbst große Eingriffe an Magen, Darm, Gallenblase, Leisten- oder Bauchwandhernie, Milz- und Nebennieren minimalinvasiv durch. Entzündliche Darmerkrankungen („Divertikulitis“) und funktionelle Störungen am Enddarm (Prolaps) beseitigt er durch schonende OP-Verfahren wie große Krebsgeschwüre.

Als einer der ersten Operateure in Deutschland führte der Bucher Chirurg vor knapp zwei Jahren die minimalinvasive Schilddrüsenoperation ein. Die Bucher Operateure kommen mit einem zwei Zentimeter kleinen Schnitt am Hals aus, der schnell verheilt. Doch selbst eine kleine Narbe wollte Heike Rockenschuh unbedingt vermeiden. „Mein Hals sollte völlig unversehrt bleiben“, war der große Wunsch der Frau, der in Erfüllung ging..

Zur Funktion der Schilddrüse:

Die Schilddrüse steuert viele Vorgänge im Körper. Sie hält die Hormonproduktion im Gleichgewicht, steuert und überwacht praktisch alle physiologischen Prozesse wie Wachstum, Verdauung, Atmung oder das Herz-Kreislaufsystem. Erkrankungen und Störungen der Schilddrüse haben häufig gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit oder das Wohlbefinden. Eine Unterfunktion führt zur Müdigkeit, Depressionen bis zur Unfruchtbarkeit, steigenden Cholesterinwerten. Bei einer Überfunktion wird der Körper mit Hormonen überschwemmt. Die Folgen sind: motorische Unruhe, Bluthochdruck, Herzrasen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen. Die Betroffenen verlieren an Gewicht, auch wenn sie gut essen. Häufigste Ursache für eine Überfunktion ist Jodmangel.

In Deutschland haben 15 Millionen Menschen Probleme mit der Schilddrüse. Wenn Medikamente nicht mehr helfen, müssen die Probleme operativ beseitigt werden. In Deutschland werden jährlich 100.000 Schilddrüsenoperationen durchgeführt, vier Fünftel der Betroffenen sind Frauen.

Weitere Informationen:

HELIOS Klinikum Berlin
Hermann Müller
Marketing/PR
Wiltbergstraße 50
13125 Berlin

http://www.helios-kliniken.de